Die Rheinländer sind bekanntlich ein fröhliches Völkchen, das weiß, wie man das Leben feiert. Wo „Weinseligkeit“ Tradition ist, braucht man nicht erst ein außergewöhnliches Event, um in Stimmung zu kommen. Nichtsdestotrotz hat das Wiesbadener Kulturjahr einige Highlights zu bieten.
Die Stadtteile von Wiesbaden sind von ganz verschiedenem Charakter, so gehören die einstigen Fischerdörfer am Rhein ebenso zur Stadt wie die Ritterburgen am Taunus. Andere Stadtteile dagegen sind zur Heimat einer multikulturellen Einwanderergemeinde geworden. Etwa die Hälfte der Wiesbadener Stadtteile feiern ihre eigenen Kulturtage, in denen Tradition und Eigenheit des Ortes und seiner Bewohner im Vordergrund stehen.
Beim Biebricher Höfefest etwa leben die alten Traditionen von Handwerkern und Weinbauern auf, und die Nähe zum Schloss tut ihr Übriges, um an die königlichen Zeiten der Nassauer zu erinnern.
Ganz anders dagegen die Westend-Kulturtage: Die kulturellen Wurzeln der Bewohner sind so unterschiedlich wie die verschiedenen Zuzugs- und Migrationshintergründe. So vermischt sich Basiskultur aus Hessen mit Traditionen aus Afrika, Asien und Lateinamerika.
Die Termine der Kulturtage verteilen sich auf die Zeit von Ende April bis Ende September. So kann man in den wärmeren Monaten fast an jedem Wochenende irgendwo in Wiesbaden auf ein Straßenfest gehen.
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Liste aller Stadtteilkulturtage von Wiesbaden
http://www.westend-wiesbaden.de
Westend-Kulturtage
http://www.inbiebrich.de
Biebricher Höfefest
Ein jährlicher Höhepunkt für die ganze Stadt ist die Wiesbadener Weinwoche, die jedes Jahr im August die historische Altstadt in eine große Open-Air-Party verwandelt.
Kinderkarussells und Handwerksbuden, Imbissstände und natürlich viel guter Wein machen das Leben in Wiesbaden eine Woche lang zum Fest.
http://www.rheingau.de/feste/weinwoche
Ein Schlemmertipp für Feinschmecker ist das Kochfestival auf der Weinwoche:
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In der Nachbarstadt von Mainz wird natürlich auch Karneval gefeiert. Mehrere Karnevalclubs sorgen von Gründonnerstag bis Aschermittwoch für närrisches Treiben. Eine Karnevalshochburg sind die AKK-Vororte, jene drei Stadtteile, bei denen eigentlich nie wirklich klar ist, ob sie nun noch zu Wiesbaden oder schon zu Mainz gehören.
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Karnevalfotos
Das Fest wurde ursprünglich zur Wiedereröffnung des hessischen Staatstheaters ausgerichtet und bekam deshalb den Namen „Theatrium“. Als „Wilhelmstraßenfest“ hat es sich seitdem zum beliebtesten Wiesbadener Straßenfest entwickelt, und angeblich zum größten Straßenfest der Nation. An einem Wochenende im Juni gibt es in der Innenstadt nicht nur Leckereien und Getränke im Überfluss, sondern auch Straßenkunst in allen Facetten.
http://www.wilhelmstrassenfest.de
Die Weltkurstadt Wiesbaden war schon früh ein Anziehungspunkt für Künstler und ist es bis heute geblieben. Auf folgenden Festen treffen sich die besten Künstler ihrer Sparte auf nationaler bzw. internationaler Ebene.
Selten hat man die Gelegenheit so viele junge talentierte Zirkuskünstler auf einmal zu bestaunen. Nachwuchskünstler bis zum 25. Lebensjahr zeigen ihre Akrobatik- und Varietékunst und begeben sich damit in den Wettbewerb um den Festivalpreis in Gold, Silber oder Bronze. Auch die Meinung des Publikums ist gefragt, die Zuschauer wählen mit dem „Preis der Herzen“ ihren Liebling. Das Festival gehört zu den drei größten Zirkuskunstfestivals von Europa.
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Tatort-Fans aufgepasst! In Wiesbaden, der ehemaligen Sendezentrale des ZDF, wird einmal im Jahr Deutschlands beliebtestes Fernsehfilmgenre gefeiert – der Krimi. Auf der CaligariFilmbühne laufen die besten Produktionen des Jahres über die Großleinwand. Der Beste bekommt den Fernsehkrimi-Preis und ein Weinfass, das groß genug ist, um ein komplettes Filmteam zu verköstigen.
Im Rahmenprogramm präsentieren sich bekannte Fernsehschauspieler und Regisseure ausnahmsweise einmal „live“ ihrem Fernsehpublikum.
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Filmkenner wissen es längst: Man muss nicht immer nach Hollywood schauen, um einen interessanten Film zu sehen. Auf dem GoEast-Filmfestival blickt man in die andere Richtung und kann dabei Perlen der Filmkunst entdecken. Jenseits gewohnter Filmrezepte verzaubern die GoEast-Produktionen mit einer ganz eigenen Erzählkunst.
Das Festival wird vom Deutschen Filminstitut Wiesbaden organisiert. Ein Höhepunkt ist die Verleihung verschiedener Preise, die von Sponsoren und Stiftungen vergeben werden.
http://www.filmfestival-goeast.de
Ganz in der Nähe zum Bahnhof befindet sich im ehemaligen Schlachthof das größte Zentrum der jungen Musikszene von Wiesbaden. Auf der anliegenden Wiese findet alljährlich Ende August ein aufregendes Musikfestival statt, das mit dem schönen Namen „Folklorefest“ bedacht wurde. Volksmusik ist für die Veranstalter so was wie Rock, Reggae oder Punk. Aus ihrer Sicht vollkommen logisch.
http://www.folklore-im-garten.de
Mit einem ähnlichen Selbstverständnis nennt die „Jazz-Kooperative“ ihr Jahresfestival „Einfach Musik“. Dabei kann es gar nicht so einfach sein, so viele Jazzmusiker von internationalem Rang zugleich nach Wiesbaden zu holen. Für Jazzfreunde ist „Justmusic“ ein Festival vom Feinsten.
http://www.justmusic-festival.de
Freunde des Reitsports kennen in Wiesbaden vor allem die Turnieranlage am Schloss Biebrich. Alljährlich zu Pfingsten findet hier eins der bedeutendsten internationalen Reitturniere statt.
http://www.pfingstturnier.org
Mit „Nassauern“ verbindet man gemeinhin Menschen, die sich an gedeckte Tische setzen und auf Kosten anderer „durchfressen“, so der etwas deftigere Ausdruck.
Der Begriff stammt tatsächlich vom Wiesbadener Herrschaftsgeschlecht, der Fürsten von Nassau. Entstanden ist er jedoch eher in einem positiven Zusammenhang: Anfang des 19. Jahrhunderts stiftete Herzog Wilhelm von Nassau einen kostenlosen Mittagstisch für die Wiesbadener Landeskinder, die am Schloss Biebrich studierten. Wenn diese das Angebot nicht nutzen wollten oder konnten, durften sie den freigewordenen Platz an einen „Ausländer“ abtreten. Für die Nutzung des herzoglichen Angebotes entstand der Begriff „Nassauern“.
Kaum eine Stadt hat so was zu bieten: Eine heiße Thermalquelle mitten in der Stadt, und dazu noch von solchem Ausmaß. 15 verschiedene Thermalflüsse werden hier zusammengeführt. Der Kochbrunnen ist gleichzeitig das älteste Relikt der Stadt, als Brühborn bereits im 14. Jahrhundert angelegt, wurde er bis heute durchgehend genutzt, woran auch Stadtbrände und sonstige Katastrophen nichts ändern konnten. Ein Schluck vom natriumhaltigen Heilwasser gehört zum unbedingten „must do“ bei einem Wiesbaden-Besuch, ganz egal, ob’s schmeckt oder nicht.
Das Wiesbadener Casino im Kurhaus ist die älteste Spielbank Deutschlands. Im Laufe der Zeit hat sie schon viele Berühmtheiten der internationalen Kunstwelt gesehen. Doch niemand sollte das Casino so berühmt machen, wie der russische Autor Fjodor Dostojewski, der nachweislich in Wiesbaden erstmals dem Roulettespiel verfallen ist.
Der Roman beschreibt die Facetten der Spielleidenschaft aus einer detailgenauen Innensicht, die auch heute noch ihre Gültigkeit hat.
Mit den Erzählungen aus „Roulettenburg“, wie Dostojewski seine fiktive Kurstadt nannte, gewinnt der Leser außerdem einen einmaligen Blick auf das Wiesbaden des 19. Jahrhunderts.
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Lange Zeit galt Wiesbaden als wichtiger Kurort und wurde schon zur Römerzeit Aquae Mattiacorum genannt: Hessens Hauptstadt, wunderschön idyllisch zwischen dem Rhein und den Bergen des Taunus eingebettet.
Die facettenreiche Stadt Wiesbaden hat einiges für Touristen zu bieten: von kleinen, verträumten Gassen in der historischen Altstadt, über große Prachtstraßen bis hin zu großzügigen Parks und Denkmäler. Im imposanten Kurhaus finden viele kulturelle Veranstaltungen und Konzerte statt.
https://www.tripadvisor.de/Tourism-g187346-Wiesbaden_Hesse-Vacations.html