Als Fußgänger kommt man in Wiesbaden ziemlich weit. Die meisten der kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten sind bequem zu Fuß zu erreichen. Zudem ist ein großer Teil der Altstadt innerhalb des „Fünfecks“ Fußgängerzone und daher ein bequemes Pflaster für Stadtflaneure. Auch für Spaziergänger und Wanderer ist die Weltkurstadt von einst ein Paradies. Städtische Grünanlagen reihen sich aneinander und kaum sind sie zu Ende beginnt eine grüne Umgebung, die voller landschaftlicher Reize ist.
Direkt neben dem Altstadtzentrum, hinter der Wilhelmstraße befindet sich die zentralste Grünanlage Wiesbadens. Der schön angelegte Park ist mit Denkmälern und Skulpturen verziert und bietet damit eine kulturvolle Landschaft im „Vorfeld“ zum hessischen Staatstheater, das an die Nordseite des Stadtparks grenzt. Schachfreunde finden im Warmen Damm eine große Freischach-Anlage.
Vom Warmen Damm gelangt man fast direkt zum Kurhaus. Dahinter beginnt der Kurgarten, der bereits 1852 im Stil eines englischen Gartens angelegt wurde. Die weitläufige Parklandschaft ist großzügig gestaltet und macht ausgedehnte Spaziergänge entlang des Rambachs möglich. Zu den Anlagen des Kurparks gehört der Weiher mit einem Springbrunnen von 6 Meter hoher Fontäne.
Die fürstliche Aura der Nassauer durchzieht die Parkanlage des Barockschlosses in Biebrich. Als Sommerresidenz direkt am Ufer des Mains erbaut, ist das Biebricher Schloss erst später Regierungssitz geworden, doch vielleicht hat ja schon damit Wiesbadens ureigene Bestimmung zur Stadt der Muse und Erholung begonnen.
Ein Spaziergang im Schlosspark ist auch heute noch ein königliches Vergnügen. Gekrönt wird es mit einem Besuch im Schlosscafé.
http://www.schloesser-hessen.de/schloesser/wiesbaden/biebrich.htm
Wer’s weniger vornehm möchte, dafür aber die ganze Ursprünglichkeit der hessischen Landschaft genießen will, könnte es mit einem Ausflug nach Klarenthal probieren.
Beliebte Ausflugslokale sind die Klostermühle, die bereits von Johann Wolfgang Goethe besucht wurde und das Hofgut Klarenthal. Hinter dem Hofgut erstreckt sich das Fasaneriefeld, eine weitläufige Landschaft, die über Jahrhunderte landwirtschaftlich genutzt wurde (etwa zur Fasanenzucht) und nun zu einem Landschaftspark für die Naherholung umgewandelt wurde.
Der Stadtwald der Wiesbadener ist gleichzeitig ein Erlebnisnaturpark. Umgeben von Weinbergen und von dichtem Wald bewachsen birgt der Wiesbadener Hausberg jede Menge Überraschungen für Familien und alle Leute, die Natur intensiv erleben wollen.
Am Neroberg gibt es einen öffentlichen Kletterwald mit vier verschiedenen Parcours. Sogar kleine Kinder finden eine ungefährliche Kletter- und Spielstrecke. Und Erwachsene können endlich einmal wieder tun, was sie zuletzt als Kind getan haben, zwischen Bäumen, Ästen und Seilen kraxeln, und mitten in der Natur im wahrsten Sinne des Wortes die eigene Balance finden. Der Seilgarten ist jedem Besucher zugänglich und kann mit einer speziellen Sicherung genutzt werden. Kletterguides befinden sich immer in der Nähe.
Wer lieber lernen anstatt toben will, kann den Naturlehrpfad auf dem Neroberg betreten. Er führt an vielen interessanten Stationen vorbei und schärft den Blick für die Gaben von Mutter Natur. Natürlich hat der Neroberg auch dem einfachen Spaziergänger vieles zu bieten, angefangen bei der Nerobergbahn, über Baudenkmäler aus vorigen Jahrhunderten bis zum Aussichtsturm auf seinem Gipfel. (siehe dazu auch Insidertipps)
Das Schöne an Wiesbaden ist, dass die Stadt für jeden, der Spaß am Laufen hat, ein perfektes Angebot bereit hält. Vom Spaziergang im Kurpark über den Ausflug in den Stadtwald bis zum Start auf den Fernwanderweg. In diesem Fall dem Rheinsteig. Er wurde von Deutschlands Wandertouristen zum beliebtesten Fernwanderweg überhaupt erkoren. Über eine Länge von 320 km zieht er sich hoch über dem Rhein an Taunus und Westerwald entlang. Bei der Einrichtung wurde Wert darauf gelegt, Eingriffe in die Natur zu vermeiden, gleichzeitig aber mit Aussichtsplattformen oder Blickachsen ihre Reize noch mehr zur Geltung gebracht. Zahlreiche Ausflugslokale und Übernachtungsmöglichkeiten sichern eine unkomplizierte Wanderlogistik.
Auf dem Rheinsteig hat der Begriff „Genusswandern“ konkrete Formen angenommen, und welcher Ort wäre besser als Ausgangspunkt geeignet als die Kurstadt Wiesbaden.